Ursachen & Diagnose

Ursachen der Uveitis

Die Bezeichnung "Uveitis" ist ein Sammelbegriff  für teilweise sehr unterschiedliche Erkrankungen, deren Gemeinsamkeit in ihrem entzündlichen Charakter besteht.

Wie bei anderen Erkrankungen auch unterscheidet man primäre (entstehen aus sich selbst heraus) von sekundären (entstehen im Gefolge von anderen Grunderkrankungen) Formen.

Man kann davon ausgehen, dass etwa 40% aller Patienten eine primäre Form einer Uveitis zeigen. Bei diesen Patienten findet man glücklicherweise keine weiteren Erkrankungen außerhalb des Auges. Bei etwa 60% der Patienten kann man entweder eine Systemerkrankung außerhalb des Auges diagnostizieren, in deren Gefolge es auch zu einer Uveitis kommt, oder die Befunde am Auge sind so typisch, dass man diese zu einem rein auf das Auge bezogenen "Syndrom" zusammenfasst.

In den letzten Jahren haben wir viel über den Entstehungsmechanismus der Uveitis gelernt. Sicher ist, dass ein Teil der Uveitiden durch bakterielle, virale und parasitäre Erreger hervorgerufen wird. Als Beispiele sind Tuberkulose, Borreliose, Herpes- und AIDS-Infektionen zu nennen. Nicht selten entsteht eine Uveitis aber im Rahmen anderer, nichtinfektiöser Erkrankungen. Besonders häufig sind dies Gelenkerkrankungen, z. B. der Morbus Bechterew oder die juvenile chronische Arthritis. Erwähnenswert ist zudem die Sarkoidose, die an sich eine Lungenerkrankung ist. Bei vielen Patienten konnten die bekannten Systemerkrankungen, die sekundär zu einer Uveitis führen können, zum Glück ausgeschlossen werden. Nach derzeitigem Wissensstand geht man davon aus, dass es sich dann um sog. Autoimmunerkrankungen handelt. Bei diesen richtet sich die lmmunabwehr gegen körpereigene Strukturen, in diesem Fall gegen Strukturen im Auge. Möglicherweise wird dieses Fehlverhalten des lmmunsystems teilweise durch den früheren Kontakt des Körpers zu Mikroorganismen (Bakterien, Viren) oder deren Giftstoffe (Toxine) ausgelöst.

Typische Ursachen, abhängig von der Uveitis-Lokalisation sind:

  • anteriore Uveitis HLA-B27 assoziierte Erkrankungen (Morbus Bechterew, Morbus Reiter, Psoriasisarthritis), juvenile idiopathische Arthritis, Borreliose, Herpes-simplex Viren, entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulzerosa, Sarkoidose, Tuberkulose, Morbus Behçet
  • Intermediäre Uveitis Sarkoidose (10 %), Multiple Sklerose (bei Erwachsenen ca. 10 %)
  • posteriore Uveitis Toxoplasmose, Sarkooidose, Morbus Behçet
  • Panuveitis Sarkoidose, Morbus Behçet, selten Borreliose

Welche diagnostische Verfahren?

Die Uveitis erfordert einen breiten diagnostischen Ansatz, da die Augenerkrankung Teil einer anderen Erkrankung sein kann und zahlreiche mögliche Ursachen bedacht werden müssen:

  • die sorgfältige Befragung des Patienten (Anamnese) ist wegweisend
  • bei der augenärztlichen Untersuchung kann möglicherweise ein für eine bestimmte Ursache typischer klinischer Befund entdeckt werden
  • Röntgenuntersuchung der Lunge zum Ausschluß einer Sarkoidose oder Tuberkulose
  • Blutuntersuchungen auf bakterielle und virale Ursachen oder nichtinfektiöse Entzündungserkrankungen
  • Zusatzuntersuchungen in Abhängigkeit von der Anamnese und klinischem Befund

Sehr wertvoll kann die Untersuchung mit dem Amsler-Netz sein, da verzerrte oder wellige Linien ein Hinweis auf ein Makulaödem (Wassereinlagerung an der Stelle des schärfsten Sehens) sein können.

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